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Freitag, 6. April 2012

Ich verbringe die Nacht am Ufer und staune am nächsten Morgen über den Wetterumschwung.
Es ist jetzt bewölkt und die Landschaft wirkt stark verändert.


Stimmungswechsel


In weiter Ferne sehe ich den Militärstützpunkt der die Landgrenze zu

Afghanistan sichern soll.
Ich folge der Trasse der Stromleitung entlang. Hier kommt man noch am besten voran. Holztrümmer erinnern daran, dass hier wirklich mal eine
Straße gewesen ist.

Jetzt gibt es nur noch die Trasse die von sehr vielen Bächen teilweise weggespült. Stacheldrahtreste deuten darauf hin, dass hier vielleicht mal der Grenzzaun der Sovietgrenze gewesen ist. Ich

brauche fast 2 Stunden für die 9 Kilometer und bin ziemlich erschöpft als ich zum Militärstützpunkt gelange.

Hier hat man eine tolle Sicht auf den See, und auf alle die um ihn herum

einwandern wollen. Nach dem See verläuft die Grenze zu Afghanistan in der unüberquerbaren Wakankette, aber an dieser Stelle kann man von der anderen Seite leicht nach Tadschikistan wechseln. Am

Stützpunkt ist ein
Schlagbaum, und niemand weit und breit zu sehen. Von einem anderen Radler kenne ich den Trick der Soldaten: Erst verstecken und dann Strafe
kassieren, wenn man den

Schranken kreuzt. Deshalb warte ich mal 5 Minuten und schreie ein paar Mal. Aber die Soldaten scheinen ausgeflogen,
vielleicht war in dem UAZ vom letzten Tag der komplette Stützpunkt.


Einen Ausflug nach Afghanistan unternehme ich aber natürlich nicht. Gäbe es hier keine Grenze, wäre es möglich recht eben bis zu den Gletschern der Wakankette zu wandern, einen Pass in den

Wakan soll es auch geben. Sehr interessieren würde mich auch, wie es auf der anderen Seite aussieht, hier gibt es eine 4 Km breite und 30 Km lange Hochebene im äußeren afganischen Wakan. Wer hier

irgendwelche Fotos kennt, kann mir gerne einen Link schicken!


Ob an diesem Außenposten irgendjemand nicht strafversetzt ist?



Die grüne Grenze

nach Afghanistan


Der Schranken wird übersprungen, und der jetzt besseren Piste gefolgt. Orientieren muss ich mich hier nicht mehr, es gibt nur mehr diesen Weg und keine

Abzweigungen.

Nach jetzt noch köstlicher Pulvermilch mit Keksen geht es 15 Kilometer der Hochebene entlang.



Mhmm

Immer

wieder sind die Gipfel in Richtung Afghanistan sehr toll, obwohl sie Richtung Osten kleiner werden. Auf der Tadschikischen Seite sind die Berge ebenso hoch, jedoch liegt auf der Südseite kaum

Schnee.

Ein Hirtenhaus sehe ich von weitem, aber sonst bin ich sehr alleine. In so einer einsamen Gegen war ich noch nie und es gibt bestimmt nicht viele so entlegene Orte. Wenn man

allerdings dort unterwegs ist, gehen mit der einsamen Lage keine Gefühle einher, es ist einfach eine normale Radtour allerdings mit deutlich tollerer Landschaft.



Das ist

tatsächlich die richtige Piste


Die tadschikische Seite der Hochebene








Jetzt muss ich zum sehr abgelegenen Dorf Jarty Gumbez (netter Name), das im Gegensatz zu

allen anderen auf den Karten eingezeichneten Orten
wirklich ein Dorf ist. Dort muss ich mich entscheiden, ob ich eine Mischung aus querfeldein und Piste nach Kyzylrabot mache, oder direkt nach


Murgab zurückfahre.





Ich muss noch einen Pass überwinden um zum abgelegenen Dorf Jarty Gumbez zu gelangen. Der Pass kostet mich sehr viel Kraft, aber ist dann doch

überraschend schnell erreicht. Ich habe keine Ahnung wie hoch er ist, mein Höhenmesser zeigt seit Tagen 3999m an. Später sehe ich, dass der Pass eine Höhe von 4400m hatte. Seit dem Zorkul habe ich

offenbar unbemerkt an Höhe gewonnen. Kein Wunder, dass mir hier die Puste ausgeht.



Der Pass mit positivem Wetterumschwung





Die

Abfahrt ist ziemlich nett, von den 200 Höhenmetern hat man lange etwas. Ich sehe die erste Jurte und viele Hirten. Wie schon seit Kargush sind hier unzählige Murmeltiere beheimatet, die sehr

gefährliche Löcher in die Straße gegraben haben. Im Tal - oder auch Hochebene, mündet die Fahrspur in eine andere Fahrspur die aus der Richtung Afghanistan kommt. Am Satellitenbild ist sie kaum

erkennbar, als Radfahrer könnte man hier einen
Abstecher machen.



Jarti Gumbez!


Bye bye Wakan

Kette!

Was ebenfalls am Satellitenbild nicht richtig erkennbar war, ist die Verbindung Jarti Gumbez ins 50 km östlich gelegenen Kyzylrabot. Am GPS hatte ich einen Track, aber jetzt habe ich

nur eine abfotografierte Karte mit einer vagen strichlierten Linie. Irgendwie scheint mich die Landschaft in diese Richtung nicht mehr so zu reizen, und die Lust auf schlechte Wege ist auch in den

letzten Tagen sehr gesunken. Hinzu kommt, dass es nicht klar ist wie oft dort Menschen verkehren, sollte ich irgendwie fahrunfähig werden, würde mich möglicherweise niemand finden. Diese Gründe,

sowie die Tatsache, dass der Weg Richtung Murgab richtig spektakulär aussieht, lassen mich für die kürzere Variante entscheiden.


Nach Dzhartygumbez ändert sich die Landschaft ziemlich

schnell. Die hohen Berge weichen jetzt tollen Felsformationenen, die mich an Utah erinnern würden, wäre ich schon mal dort gewesen. Alles ist auch in der Realität so bunt wie auf den Fotos, die

Abendsonne mit den restlichen dunklen
Wolken hilft da gewaltig mit. Heute zelte ich mitten in der Ebene, was mich beim nächtlichen Gewitter nervös macht. Allerdings bleiben die Blitze zwei

Kilometer entfernt.



5 Km weiter schaut der Pamir doch etwas anders aus




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