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Donnerstag, 5. April 2012

Endlich Zorkul!


Der nächste Tag ist wie alle Tage bisher fast wolkenfrei. Heute werde ich den See erreichen, muss aber noch einige Gegensteigungen absolvieren. In einer Ebene begegne ich dem ersten von 2 Autos heute. Es ist ein alter UAZ, also wahrscheinlich Soldaten. 10 Meter vor mir wird gehalten, und 5 Männer in Zivil steigen aus. Nach knapper Begrüßung wird nach meinem Permit verlangt und die Ausweise hergezeigt. Auf den Ausweisfotos sind
Soldaten abgelichtet. Da noch ein Stützpunkt in meiner Richtung ist, schließe ich darauf, dass sie gerade abgelöst wurden. Das sie aber trotzdem eine Kontrolle durchführen, erweckt mein Misstrauen. Nach gründlichster Musterung werde ich aber nur gefragt, wo ich das Permit beantragt habe. Alles ist dann in Ordnung und ich darf weiter.


Wilde Kamele auf der anderen Seite des Pamirflusses. Afghanistan ist jetzt sehr viel näher gekommen. Es gibt sogar einen Reiseführer der
Trekkingtouren mit einer Überquerung hier in der Nähe vorschlägt, jedoch davor warnen, dass die Tadschiken Grenzgänger manchmal erschießen.




Rückblick, der Himmel ist wirklich so blau



Afghanische Reiter, was die da wohl machen?


Ich komme noch an einem ehemaligen Stützpunkt vorbei, der jetzt nur noch von Hirten benutzt wird.


Knapp darauf taucht endlich der Zorkul auf, und sorgt für viel Motivation.



Die Berge sind zum greifen nah





Die Piste wird jetzt immer schlechter, und verzweigt sich. Eine Stunde später komme ich in die Nähe von Hirtenhäusern, worauf 3 Kinder auf mich zustürmen. Ich bin beeindruckt, wie schnell sie in der Höhe laufen können. Der größte von ihnen will Geld sehen, und zwar ziemlich energisch. Ich mache noch ein Foto, aber als er dann noch immer nichts bekommt, hebt er einen spitzen Stein auf, und bedroht mich damit. Da er sicher gut darin trainiert ist, und einen Stein zu werfen keine große Hemmschwelle darstellt, nehme ich die Bedrohung ernst. Ich schreie und drohe ihm ordentlich, aber er geht nicht aus dem Weg, und tritt obendrein kräftig gegen das Vorderrad. Wenn das ein Erwachsener gemacht hätte, wäre das ein richtiger Überfall. Aber da der Knirps sicher noch keine 10 ist sehe ich das eher gelassen, wobei ich insgeheim seinen Mut bewundere. Ich überlege, ob ich das Rad hinwerfe und ihn angreifen soll, jedoch könnte er mich dann trotzdem bewerfen, abgesehen dass er in der Höhe viel schneller ist. Ich schau mich ein wenig um, und entdecke die Mutter etwa 300 Meter weit bei der Unterkunft. Ich winke ihr zu, und der Bursche geht augenblicklich auf die Seite.
Da es keinen Sinn macht wegzusprinten, fahre ich gemächlich los um dem Kind zu zeigen, dass ich nicht flüchte und wiederkommen könnte falls er jetzt anfängt mir Steine nachzuwerfen. Tatsächlich aber bekommt die hintere Gepäcktasche einen ordentlichen Treffer ab, und der Bursche sucht
recht rasch das Weite.



Der mit dem roten Pullover ist der böse von denen, und kann mit seinen Sandalen sehr schnell rennen.


Ich habe jetzt genug von den Hirten, und will auch direkt an den See. Deshalb verlasse ich die sowieso schon sehr traurige Piste und fahre
Querfeldein ans Ufer des Zorkuls.







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