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Montag, 2. April 2012

Am Ende der Welt gibts ein Beachvolleyballturnier

Einen Tag lang geht es noch durch den Wakan Korridor, ehe der richtige Wakan nach Afghanistan abzweigt.

Die Hindukuschgipfel, die immer wieder zum Vorschein treten, sind jedes Mal aufs neue genial und übertreffen sich scheinbar, je weiter man
vorankommt. Afghanistan reicht an dieser Stelle wirklich nur von der rechten Talseite bis zu den Gipfeln.




Kurzzeitig wird es auch auf der Straße sandig



Ein richtig toller Laden in der einsamen Gegend. Es gibt sogar Ketchup, Trockenfrüchte sowie einige Fahrradteile (Passen nicht an übliche
Reiseräder, hier muss man alles selbst mithaben!)



Vor dem nächsten Laden



Der Laden ist ein Bus aus besseren Zeiten, heute gibt es keinen Busverkehr mehr.



Am Abend treffen wir noch auf eine richtige Mineralwasserquelle, das Wasser schmeckt genau wie daheim das Mineralwasser frisch aus dem Supermarkt. Einen Ort vor Langar finden wir ein dann ein Homestay. Es hat eine Dusche, die offenbar als Investition für die Touristen gebaut wurde. Mit
Kanistern schleppen die Frauen Wasser in den Tank am Dach. Die Dusche lohnt sich für die Besitzer, Homestays mit Dusche kosten in der Regel 5
Dollar mehr.

Für das Abendessen dürfen wir den Kochraum nutzen, der sich aber nur von einer Plastikunterlage und einer der berüchtigten Kochplatten von den anderen Räumen unterscheidet. Auch dieses Haus ist ein Pamirihaus, aber diesmal sind mehrere kleine Räume statt einem großen vorhanden.

Heute will ich endlich eine Schnittverletzung auf der Fußsohle loswerden, die ich seit 2 Tagen am Fuss habe. Ich frage mich ernsthaft, wobei ich sie mir geholt habe. Da die Wunde auf einmal da war. Der Schnitt ist recht tief und brennt heftig beim pedalieren. Mit der Nagelschere hole ich kleine Steine heraus, die ihren Weg dort hineingefunden haben. Mit dem Nähzeug wird der Schnitt einfach zugenäht. Jetzt kann ich wieder normal auftreten und nach 3 Tagen merke ich nichts mehr davon.



Wer sagt, dass Reiseberichte immer appetitliche Fotos enthalten müssen?


Die Gastfamilie im Homestay. Der Vater ist schon zum Volleyballspiel aufgebrochen.


Das Ziel des nächsten Tages ist es etwa auf 3500 Meter Höhe zu gelangen, um an die 4000m des Pamirplateaus gewöhnt zu werden. Bei Langar zweigt der Panji nämlich in den afghanischen Wakan ab, und man steigt dem Pamirfluss aufs Pamirplateau auf. Langar selbst hat eine Höhe von 2800m, man ist also schon perfekt an sie Höhe angepasst wenn man mit dem Fahrrad dort eintrifft.

Kurz vor Langar halten wir nochmal um uns das Volleyballspiel anzusehen. Es sind so viele Zuschauer da, dass man sich wundert wo diese Menschen hier überall wohnen.





In Langar will ich Benzin, Nudeln und Zigaretten kaufen. Benzin bekomme ich keines mehr, was wirklich ungut ist, ich habe vor eventuell nach dem Zorkul noch eine sehr große Pamirrunde zu machen. Dafür reicht jedoch mein vorhandenes Benzin nicht mehr aus. Wenn das Fahrrad ausfallen würde, und ich tagelang auf die Straße zurückschieben müsste wäre ich sehr blöd dran. Die Vorfreude auf den Pamir lasse ich mir jedoch nicht wegen der
Aussicht auf zerkaute trockene Nudeln verderben. Außerdem habe ich jetzt schon den begründeten Verdacht viel zu viele Vorräte mitgenommen zu
haben. Die Zigaretten kaufe ich deshalb, da sie neben dem Permit soetwas wie die Eintrittskarte in den Zorkul-Nationalpark sein sollen. Bei einem Preis von 60 Cent lohnt es sich durchaus mehrere Packungen mitzunehmen.





Die jetzt schon maroden Lippen werden vor der Sonne geschützt, die Höhe macht jedoch das Tuch unmöglich da es beim sowieso schon schweren Atmen hindert.
Nächstes Mal kommt Lippensonnenschutz auf die Reise mit. Ein Amerikaner zeigt mir später den Trick, einfach Frauenlippenstift zu verwenden.


Nach Langar gibt es ein paar steile Kehren, welche einiger Leistung bedürfen um sie ohne schieben fahren zu können. Grund dafür ist der lose
Untergrund. Ein paar Kinder schieben mich ohne meine Zustimmung an. Auch Martin wird dabei geholfen. Oben angekommen beginnen die Kinder Geld zu verlangen. Jetzt müssen sie von uns lernen, dass so etwas nicht geht. Nach einigem Gezeter geben sie sich dennoch mit den angebotenen Keksen
zufrieden. Den ganzen Nachmittag lang geht es langsam die Straße hinauf. Die Berge sehen wieder einmal sehr gut aus, vor allem der Blick zurück auf die Hinduschkette ist genial.




Langar ist hinter den Hügeln verschwunden


Dieses Tal geht es entlang

Tatsächlich erreichen wir heute noch 3500m Meter und finden einen Schlafplatz neben der Straße.


Am nächsten Tag trenne mich schon hier von Martin, er hat noch genug Zeit, und will die Etappe sehr ruhig angehen. Ich muss den Zorkul
Nationalpark erreichen, da die Erlaubnis zeitlich limitiert ist. Es gilt heute den Militärposten Khargush zu passieren, was anderen Radfahreren nicht immer leicht gefallen ist. Zurück zum Pamir Highway über den Kargushpass geht normalerweise problemlos, jedoch zum Zorkul sind die Soldaten komplizierter. Ich starte früh durch, und es geht erst einmal zum Pamirfluss wieder bergab. Dort folgt der Weg dem Fluss und die Landschaft
verändert sich von der Bergkulisse in eine hügelige Wüste. Auf der anderen Seite des Flusses treffe ich das erste Mal auf baktrische Kamele.

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