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Sonntag, 18. März 2012

Jetzt geht’s los:

Nach einem recht rauen Landeanflug geht es mit dem Flughafenbus zur Ankunftshalle. Dort läuft alles gut, mein Einreiseformular wird ohne Probleme vom Beamten korrigiert und mein Fahrrad durch die Kofferklappe durchgereicht. Ein paar andere Fahrräder sehe ich auch noch, allerdings gut verpackt. Nachdem überprüft wird, ob man auch sein eigenes Fluggepäck mitgenommen hat, tritt man durch eine normale Brandschutztür und steht plötzlich auf der Straße.

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Der Flughafen in Duschanbe

Das Rad ist schnell beladen, und es gilt an Bargeld zu gelangen. Es ist erst 5 Uhr früh, aber der Platz vor dem Flughafen ist gut bevölkert.
Offenbar gibt es keinen Warteraum, und die 2 Check in Schalter haben noch nicht offen. Die 3 Bankomaten im Hauptgebäude verweigern mir ihre Dienste. Gut, dass ich etwa 250 Dollar und 250 Euro eingepackt habe. Erst in Ust-Kamenogorsk, nahe der russischen Grenze werde ich das erste Malbeim Bankomaten Geld bekommen. 40 Euro sind erst einmal gewechselt, jedoch werde ich doch etwa 80 Euro in Tadschikstan verbrauchen. Der Wetterbericht hat 42 Grad in Duschanbe angesagt, was ich ja durchaus mal erleben möchte, aber nicht heute. Da in Duschanbe mich weder bürokratische noch touristische Attraktionen aufhalten können, fahre ich direkt auf den Pamir-Highway und damit raus aus der Stadt. Es ist gut, dass ich ein Touristenvisum bekommen habe, andernfalls müsste ich mich erst hier registrieren.

Zuerst werden Brot und Tomaten, dann Benzin gekauft. Durch die frisch asphaltierte Straße kommt man sehr gut aus der Stadt raus. Es ist schon sehr viel auf der Straße los, überall gibt es Händler und Pendler die auf Mitfahrgelegenheiten warten. Auf den Feldern ist auch schon einiges los, der kühle Morgen wird intensiv genutzt. Dabei hat es um 7 Uhr schon 32 Grad. Die Luft ist unheimlich dunstig, und es bessert sich auch nicht, wenn ich aus dem Kessel, in dem Duschanbe lieg herauskomme.

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Es geht eine Zeit lang durch eine Hügellandschaft, und wie erwartet wird es mir dabei ziemlich warm.

Noch bin ich nicht soweit, dass ich das Wasser aus den Bewässerungssystemen trinke, deshalb muss ich mir recht häufig in den unzähligen Verkaufsständen Nachschub holen. Traurig ist, dass das Mineralwasser in den Geschäften das einzige Produkt aus das Tadschikistan ist, das mir auf der gesamten Tour unterkommt. Außerdem habe ich nur im Fernsehen Industriebetriebe gesehen.

Ich habe mich entschlossen die Tour komplett mit kurzer Hose und kurzem Trikot zu fahren, was ich nicht bereue. Bei der Hitze wäre etwas anders sowieso schwer möglich geworden, und bei Fremden wird das offenbar sowieso akzeptiert.

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Dunstige Landschaft 30km westlich von Duschanbe.

Wurde ich im Iran schon häufig angesprochen, ist das in Tadschikistan bestimmt doppelt so häufig. In einem Ort werde ich vom ersten Polizisten aufgehalten, der mich aber sehr freundlich fragt "woher" "wohin" und wie viel das Rad kostet. Woher und Wohin, diese beiden Fragewörter werde ich och sehr oft hören, und später auch von einander unterscheiden lernen. Immerhin kann ich aber schon flüssig aufsagen aus welchem Land ich stamme.
Da aber mit "Afstrija" jeder nur Australien versteht werde ich eben Deutscher. Statt Telematik studiere ich halt "elaktrotachik" und das Rad kostet 500 Dollar. 500 ist nämlich die höchste Zahl im Sprachführer und außerdem recht nahe dran. Den Mechanikern an der Tankstelle muss ich deshalb die 10000 aufzeichnen, als sie danach fragen, wie lange meine Reifen halten werden. Ein ziemliches Staunen ist die Folge. Nach den Erfahrungen in Kasachstan hätte ich aber wohl im Nachhinein etwa 4000 hinschreiben sollen.

An diesem Tag geht es noch einen kleinen Pass hinauf, und dort aber nicht wieder bergab sondern kontinuierlich kaum merkbar bergauf. Die Landschaft ist neben der trockenen Textur damit auch von der Form komplett anders, als man in Europa gewohnt ist.

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